Lebenslauf

Versuch, ein Leben zu beschreiben

Zwischen 1884 und 1940 waren zwei deutsche Kunstmaler mit dem Namen Wilhelm Ritterbach Zeitgenossen. Ob sie von einander gewusst haben oder sich sogar kannten, gehört zu den Fragen, wie viele andere, die wir mit diesem Projekt zu klären versuchen.

Dabei geht es hier um den Wilhelm Ritterbach aus Hoisten. Denn, obwohl er weithin sichtbare und leuchtende Kunstfenster, nämlich Kirchenfenster, geschaffen hat, liegt sein Leben bis jetzt weitgehend im Dunkel.

Zwischen dem Lebensanfang am 14. Juni 1884 in Hoisten (heute Stadtteil von Neuß) und seinem Lebensende in Bensberg (heute Stadtteil von Bergisch-Gladbach) sehen wir nur ein paar künstlerische Spuren.

Seine Kirchenfenster für St. Martin in Ahornberg, St. Gertraud in Magdeburg-Salbke, St. Anna in Höxter-Bödexen, St. Marien in Genthin, die Erlöserkirche in Berlin-Lichtenberg, den Magdeburger Dom und die Kirche Unbefleckte Empfängnis der Jungfrau Maria in Katowice (Polen) entstanden in einer kurzen Phase während und nach dem 2. Weltkrieg.

Das kann nicht alles gewesen sein.

Immerhin ist in seiner Sterbeurkunde als Beruf „Kunstmaler“ eingetragen. Als solcher hat er mit der Glasmalerei Ferd. Müller in Quedlinburg mit einer seinerzeit weit über die Grenzen Deutschland hinaus renommierten Werkstätte zusammen gearbeitet.

Besonders rätselhaft ist, dass in das universale Künstlerlexikon Thieme-Becker-Vollmer nur der Wilhelm Ritterbach aus Neheim-Hüsten (heute Stadtteil von Arnsberg) aufgenommen wurde. Das hatte zur Folge, dass der Wilhelm Ritterbach aus Hoisten bis in die jüngste Zeit von der Fachwelt heftig ignoriert wurde.

Warum Müller, der sehr geschäftstüchtig war, die Fenster in Ahornberg und Berlin-Lichtenberg gar nicht und bei denen in Magdeburg und Bödexen den Vornamen von Ritterbach nur mit „W.“ signierte, ist ebenso rätselhaft.

 





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